Geschichten mit Bildern erzählen

Ein Blog über moderne Fotografie

Geschichten mit Bildern erzählen

10. Juli 2018 Allgemein 0

 

In meinem letzten Post drehte es sich ja um die Metapher „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Wir haben gesehen, dass es beim Informationsgehalt von Bildern verglichen mit purem Text natürlich immer auf die jeweilige Situation ankommt. Aus den Klickzahlen von bebilderten Facebook-Posts und Twitter-Tweets verglichen mit Beiträgen ohne Bilder kann man jedoch schließen, dass Bilder definitiv eine höhere Beachtung beim Betrachter finden als Text. Egal ob nun auf gute oder schlechte Art – man kann sagen, dass Bilder und Videos offenbar „mehr“ Wirkung beim Betrachter hinterlassen.

Dieses „Mehr“ an Wirkung ist wahrscheinlich auch einer der Gründe für den Erfolg der reinen „Bildplattformen“ wie zum Beispiel Instagram. Hier verwenden die Benutzer praktisch keinen Text um über ihren Tag zu berichten oder auszudrücken was sie gerade bewegt. Dabei entwickelt sich dieses „Visual Storytelling“ mehr und mehr zu einem eigenen Genre der Fotografie – und vor allem auch des Marketings. Denn auch Firmen nutzen diese Bilderplattformen mittlerweile um mit ihren Kunden zu kommunizieren und Ihre (Kauf-)Botschaften in „Geschichten“ aus Bildern zu verpacken.

Der Weg nur über Bilder zu kommunizieren, hat dabei auch einen ganz entscheidenden Vorteil. Das menschliche Gehirn kann Bilder nämlich viel, viel schneller verarbeiten – also die enthaltenen Informationen „entschlüsseln“ – als Text. So können den potentiellen Kunden mit Hilfe von Bildern viel mehr Informationen vermittelt werden, als mit einem Text. Da das entschlüsseln der Bilder nicht nur schneller geht, sondern uns auch leichter fällt, kann das alles von statten gehen, ohne dass der Betrachter vom Text „erschlagen“ wird. Außerdem können mit „starken“ Bildern viel einfacher Emotionen hervorgerufen werden, was ein weiterer wichtiger Faktor für erfolgreiches Marketing ist.

Es wirkt ein bisschen paradox auf mich, dass wir Jahrtausende lang Buchstaben und Schriften entwickelt haben um nun im 21. Jahrhundert wieder auf das Kommunizieren mit Bildern zurückzufallen. Schließlich haben schon unsere Vorfahren in der Steinzeit ihre Geschichten in Form von Höhlenmalereien für die Nachwelt festgehalten. Aber vielleicht ist gerade das der Grund, warum uns das verarbeiten von Bildern so leicht fällt. Das ist einfach das, was wir schon immer konnten und gemacht haben. Insofern besinnen wir uns vielleicht einfach nur wieder auf das, was wir wirklich gut können 😉

 

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