Ein guter Zufall ist die beste Kameraeinstellung
Es gibt einiges an Literatur und Dokumentationen zum Schießen des „perfekten Bildes“. Dazu kann man dann obendrauf noch ein ganzes Vermögen für die beste Kamera und das beste Zubehör ausgeben. Man kann sich das Geschehen vor der Kamera so zurechtrücken, dass alles „perfekt“ zusammenpasst und das Motiv ideal in Szene gesetzt wird. Und am Ende sieht doch alles irgendwie gestellt und künstlich aus. Warum nur?
Ich glaube, wer alles dafür tut um das perfekte Bild zu bekommen – wer förmlich Berge versetzt um den Lichteinfall zu optimieren – der hat sich in meinen Augen schon mindestens einen Schritt vom „perfekten Bild“ entfernt. In einem vorherigen Post hatte ich geschrieben, dass es keinen einheitlichen Maßstab für die Bewertung von Fotos geben kann. Fühlt Euch daher frei, mir zu widersprechen! Aber ich denke, dass man mit all den technischen Möglichkeiten höchstens die Rahmenbedingungen für wirklich gute Bilder setzen kann. Denn wirklich gute Bilder sind für mich gekennzeichnet von Spontanität und Natürlichkeit, sowie von den Emotionen der Menschen vor der Kamera – sofern man denn Menschen fotografiert, natürlich. All das sind Dinge, die man neben nicht erzwingen kann. Man braucht einfach Glück dazu 🙂
Daher ist die beste Kameraeinstellung schlicht und einfach ein guter Zufall. Ein glückliches Zusammenspiel von Licht und Schatten, Dynamik und Ruhe, von Tiefe und Kontrast. Oft liegt es nur an Kleinigkeiten die uns eine Aufnahme nicht so gelungen erscheinen lassen. Kleinigkeiten, die sich im Bruchteil einer Sekunde bereits wieder ändern können. Daher muss man einfach damit leben, dass man nicht immer im goldrichtigen Moment auf den Auslöser drücken kann, und darauf vertrauen, dass es irgendwann wieder klappen wird. Das ist für mich eines der Dinge, die einen Profi ausmachen: Sich nicht verunsichern lassen, weil mal etwas nicht geklappt hat. Sondern einfach die Erfahrung mitnehmen und weiter machen.
Wer dem Glück hier ein bisschen nachhelfen möchte, kann es übrigens mit Serienaufnahmen versuchen. Damit kann man viele der kleinen Dinge, die sich von einem Moment zum anderen ändern, gut erfassen. Und wenn es auch damit nicht klappt, dann einfach Kopf hoch und weiter!
Viel Glück 🙂