Was die Berufsfotografie von der Hobbyfotografie unterscheidet
Das Fotografieren ist in den letzten Jahren zu einem weit verbreiteten Hobby geworden. Das liegt in meinen Augen insbesondere an der Einführung der Digitalkameras. Denn dadurch kann jeder seine Bilder einfach zu Hause am Computer „entwickeln“, ohne, dass dafür ein Fotolabor eingerichtet werden muss. Das hat den gesamten Prozess der Bildentstehung – vom Drücken des Auslösers an der Kamera, bis zum Erhalt des fertigen Fotos auf Papier – erheblich vereinfacht. Doch wie sieht es aus, wenn man sein Hobby zum Beruf machen möchte?
Dazu möchte in erster Linie eine deutliche Warnung aussprechen, denn es gibt zwischen Hobby- und Berufsfotografen einen eklatanten Unterschied, der häufig nicht klar genug herausgestellt wird: Der Hobbyfotograf zieht nämlich mit seiner Kamera los und versucht einfach ein paar schöne Fotos von „irgendwas“ zu machen- zum Beispiel einem schönen Sonnenaufgang hinter der Silhouette der Stadt. Hier steht entsprechend häufig die Freude am künstlerisch- gestalterischen Element der Fotografie im Vordergrund.
Und der Berufsfotograf? Nunja, der muss mit dem Fotografieren zuallererst Geld verdienen. Er braucht also einen „Auftraggeber“. Somit geht ein Großteil der Zeit häufig schlicht für Pass- und Bewerbungsfotos drauf. Da geht das künstlerisch-gestalterische Element einfach gegen null. Etwas besser sieht es aus, wenn zum Beispiel eine Familie zu einem Fotoshooting ins Studio kommt. Aber auch hier sind die Gestaltungsmöglichkeiten des Studios begrenzt, beziehungsweise wiederholen sich mit der Zeit. Noch etwas freier ist man bei der Eventfotografie, da man hier das eigene Studio verlässt um zum Beispiel bei einer Hochzeit oder Firmenfeier aktiv zu sein. Aber auch hier ist die größte Herausforderung nicht unbedingt das künstlerische, sondern das Sicherstellen dessen, dass alle Personen gleichzeitig einigermaßen vorteilhaft aussehen und niemand im Hintergrund ist, der gerade in der Nase popelt, oder so 😉
Jedem, der darüber nachdenkt mit der Fotografie seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, muss also klar sein, dass ein Fotograf zuallererst ein Dienstleister, und dann erst ein Künstler ist. Natürlich habt ihr neben dem Fotografenjob immer noch die Möglichkeit, der Fotografie auch als Hobby nachzugehen und Eure künstlerische Ader auszuleben. Wenn ihr ein Berufsfotograf seid, habt ihr außerdem für den „Vertrieb“ Eurer Kunstwerke auch eine ganz andere Plattform, als zum Beispiel als Bankkaufmann. Aber es war mir wichtig mal herauszustellen, dass das Brot und Butter Geschäft eines Fotografen leider oft wenig damit zu tun hat, wie die Fotografie als Hobby betrieben wird. Das muss Euch auf jeden Fall bewusst sein, wenn ihr mit dem Gedanken spielt!