Lohnende Reiseziele für Hobbyfotografen im Herbst

Er ist nass, oft windig, manchmal auch bereits kalt, dann wieder sonnig und warm – der Herbst bietet ein richtiges Wechselspiel. Gerade für Hobbyfotografen ist der Herbst deshalb eine Zeit, in der man ganz hervorragend lohnende Motive findet. Das können die Wolkenformationen sein, die sich in den Pfützen eines Waldweges spiegeln, das kann ein Spinnennetz sein, das im Morgentau seinen silbrig-feuchten Glanz zu Geltung bringt, das kann der Bodennebel sein, der sich in der Talmulde ausgebreitet hat und mehr und mehr von der Sonne „aufgefressen“ wird. Gerade das Licht ist es, das jetzt im Herbst viel weicher und milder ist, vor allem in den Stunden des Übergangs von Tag und Nacht.

Genug geschwärmt! Ich möchte euch ein paar Reiseziele vorstellen, die sich im Herbst gerade für Hobbyfotografen lohnen. Dabei habe ich mich bewusst auf Ziele in Deutschland konzentriert, denn bei uns gibt es eine Menge zu entdecken. Fangen wir im hohen Norden an.

Sylt

Die nördlichste Insel Deutschlands liegt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Gerade im Herbst gibt es jede Menge lohnende Fotomotive: Am Strand, wenn sich die mächtigen Wellen in den Herbststürmen brechen, wenn der Wind den feinen, weißen Sand über den Strand weht. Oder du konzentrierst dich auf die Leuchttürme. Einen besonders schönen gibt es List. Dort gibt es am nördlichen Zipfel der Sylter Halbinsel „Ellenbogen“ den ältesten aus Gusseisen hergestellten Leuchtturm. Der ist zwar für die Öffentlichkeit unzugänglich, das bessere Fotomotiv hat man aber eh aus der Ferne.

Die Externsteine

Was sagt man ihnen nicht alles nach. Sie sollen ein wahrer Kraftort sein, sollen den Menschen Inspirationen geben, eine Kultstätte bereits bei den alten Germanen. Heute ist die markante Felsformation im Teutoburger Wald insbesondere zur Walpurgisnacht und zur Sommersonnenwende das Ziel von Esoterikern aus ganz Europa. Fotografen bieten die Externsteine immer wieder interessante Perspektiven, sei es vom Boden aus oder aber auch in den Details der Felsen.  

Freudenberg

Auf die ehemalige Bergmannssiedlung, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Siegen gelegen, kommt man sicherlich als Fotomotiv nicht im ersten Anlauf. Doch ein Besuch lohnt. Oberhalb der Altstadt im Kurpark hat man den perfekten Blick auf das denkmalgeschützte Stadtzentrum „Alter Flecken“ mit den historischen Fachwerkbauten aus der Mitte des 17. Jahrhundert. Von hier aus lassen sich auch die besten Aufnahmen machen – zu erreichen ist der Fotoblick fußläufig über eine Treppe. Wer historische Stadtmotive sucht, hier in Freudenberg gibt es sie in Hülle und Fülle.

Bad Muskau

Hier war ich kurz nach der Wende und vom ersten Moment an war ich fasziniert von diesem Ort, vor allem von dem Landschaftspark. Der nach seinem Schöpfer Hermann Fürst von Pückler-Muskau benannte Park liegt in der Oberlausitz, zum Teil in der sächsischen Stadt Bad Muskau. Im englischen Stil gehalten bietet der Park tolle Naturerlebnisse und Fotowanderungen: Egal ob zu Fuß, per Fahrrad, Kutsche oder Boot, zwischen weitläufigen Wiesen, erhabenen Bäumen, romantischen Brücken und Bauten sowie geschwungenen Wegen, Seen und Flüssen, lassen sich vielerlei spannende Fotomotive finden. Und überquert man die Neiße, ist man bereits in Polen.

Die Sächsische Schweiz

Eine Landschaft, die ich auf einer Zugfahrt entlang der Elbe von Dresden nach Prag kennengelernt habe und die mich vom ersten Augenblick an fasziniert hat. Das ElbsandsteingebIrge besticht durch seinen Formenreichtum, eine Folge chemisch-physikalischer Erosion der Kreidezeit. Zur goldenen Stunde, wenn die Hügel lange Schatten werfen, verleiht das Licht den Steinformationen Kontrast und Tiefe. Wer hier fotografieren will, sollte Zeit mitbringen. Das Warten auf das optimale Licht lohnt. 

Bautzen

Noch so Ort im Osten Deutschlands, den man nur selten in den Blick nimmt. Bautzen kennen die meisten nur, weil sie den gleichnamigen Senf schätzen. Doch Bautzen bietet mehr. Im Osten von Sachsen in der Oberlausitz gelegen wartet die historische Große Kreisstadt Bautzen mit über 1000 Jahren Geschichte auf, mit 40.000 Einwohnern, 2 Sprachen, 8 Museen, 20 Senfsorten, 80 Kneipen, mittelalterlichen Gassen und einer Vielfalt an Türmen. Hobbyfotografen haben hier wirklich die Qual der Wahl. Bautzen ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Soweit meine Tipps für eine Fotoreise im Herbst. Und denkt immer dran: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.