Den Winter ins rechte Licht gesetzt

Ein Blog über moderne Fotografie

Den Winter ins rechte Licht gesetzt

14. Januar 2020 Allgemein 0

Ein Freund von mir war kürzlich richtig entsetzt. „Was, du willst jetzt im Winter auf eine Fotoreise gehen, bei dem Sauwetter, bist du verrückt?“ „Nein, ganz und gar nicht“, gab ich ihm zur Antwort, „wenn du ein paar Dinge beachtest, kannst du gerade jetzt im Winter wirklich interessante Fotos machen“.

Da viele so denken, wie mein Freund, will ich dir einige Tipps für lohnende Reiseziele geben, die mit interessanten Fotomotiven locken und abschließend ein paar wichtige Tipps geben, worauf du beim Fotografieren im Winter unbedingt achten sollte.

Zum Winter gehört natürlich der Schnee. Doch der ist in unseren Breiten ja mittlerweile rar geworden. Daher rate ich dazu, es einmal mit einer Wintertour in Skandinavien zu versuchen. Nordschweden, Finnland und Norwegen sind schneesicher und bieten grandiose Landschaftseindrücke. Wer es kann, sollte unbedingt mit seiner Kamera auf eine Skitour gehen. Das ist dann nichts für schnelle Schnappschüsse. Du musst dir schon Zeit nehmen, um sich auf die Landschaft einzulassen, um lohnende Bildmotive zu entdecken: Die Schneeverwehungen an einem Berghang, den leuchtend orangen Sonnenuntergang vor einem dunklen Nadelwald, das dürre Grasbüschel mitten auf einer tief verschneiden Lichtung. Bis etwa Mitte Januar liegt die Sonne noch ganztags tief. Daher musst du dir kaum Sorgen um schlechte Bilder machen.

Nutz den Winter, um dich in deiner Umgebung nach vergessenen Ecken umzusehen. Das kann ein Hohlweg sein, ein Quellteich mitten im Wald, ein Steg durchs Moor. Gerade jetzt im Winter ist der Sonnenstand sehr tauglich für Fotografen. Gerade schlechtes Wetter bietet spannende Herausforderungen, selbst kreativ zu werden. Es soll sogar Fotografen geben, die die Sonne meiden und nur bei schlechtem Wetter fotografieren. Einfach mal ausprobieren!

Wem das jetzt alles doch zu einseitig kalt ist, dem sei ein Trip in den Süden angeraten. Lohnend im Winter sind die Algarve in Südportugal und der Süden Spaniens. Outdoorfotografen locken hier schöne Sonnenaufgänge über dem Mittelmeer und die insgesamt entspannte Nebensaisonatmosphäre. Wer es noch wärmer haben möchte, der sollte nach Marokko reisen. Hier gibt es nicht nur grandiose Sonnenuntergänge am Atlantik, sondern auch viel Nordafrikanische Kultur zu entdecken. Ein Fotospaziergang durch die Gassen von Marrakesch ist immer lohnend.

Ich hoffe, du hast ein wenig Geschmack bekommen, es einmal mit einer Fotosafari im Winter zu versuchen. Dabei solltest du aber einige Dinge beachten.

Bei der Kleidung achte auf das klassische Zwiebelmodell

Lieber zwei oder drei Schichten übereinander anziehen, statt einen superwarmen Pullover. Bei der Zwiebelmethode lässt sich nämlich die eigene Temperatur über Reißverschlüsse o.ä. gut regulieren. Wer anfängt in der Kleidung zu schwitzen, friert später nur umso mehr. Deshalb solltest du bei der Kleidung nach Möglichkeit auf Baumwolle verzichten und stattdessen auf Wolle zurückgreifen. Auch bei der Unterwäsche solltest du darauf achten, dass es sich um eine gute Synthetikfaser handelt. Die transportiert die Feuchtigkeit gut vom Körper weg.

Akkus immer warmhalten

In der Kälte verlieren Kameraakkus ganz schnell viel Leistung. Das ist besonders ärgerlich, wenn man Langzeitbelichtungen machen möchte, die besonders viel Leistung benötigen. Deshalb rate ich dazu, die Batterien in einer Extratasche nah am Körper zu transportieren. So bleiben sie bis zu Einsatz warm und verlieren deutlich weniger Leistung, als wenn sie in der Kälte transportiert werden würden. Du solltest im Winter immer genügend Kameraakkus mitnehmen. Prüfe vor der Abfahrt unbedingt, ob alle ausreichend aufgeladen sind!

Kamera und Objektive brauchen Zeit zum Akklimatisieren

Im Gegensatz zu den Akkus solltest du die Kamera und die Objektive möglichst stets kalt aufbewahren. Bei einem schnellen Temperaturwechsel vom Warmen ins Kalte kann sich nämlich Kondenswasser im Inneren der Kamera oder des Objektivs bilden. In der Kamera selbst kann es dadurch zu Kurzschlüssen der Elektronik kommen. In den Objektiven kann es passieren, dass sich das Kondenswasser auf den Linsen absetzt. Dann musst du erst einmal lange in der Kälte warten, bis du wieder gestochen scharfe Bilder machen kannst.

Wenn du diese drei wichtigen Tipps befolgst, steht einer erlebnisreichen Fotosafari im Winter nichts mehr im Wege – mit oder ohne Schnee.

 

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